15.-17.8.2003: Clubtour ins Ennstal
Tourguide: Obmann Norbert Steinhauser.
15.08.03
Norbert, Wolf, Magnum-Jürgen, Guzzi-Hansi, Otto, Heinz-Dieter mit Gattin, Gerhard Stöllner und ich der Schattenparker wurden beim Aufsitzen aufs Moped, bereits mit leichtem Tröpfeln an diesem Feiertags-Morgen, vom Wettergott begrüßt.
Trotz allem fuhren wir im Konvoi Richtung Zubringer zur A2 bis Ausfahrt Wöllersdorf am Bandl und danach die 21er entlang der Piesting über Pernitz in die Kalte Kuchl, wo wir eine Frühstückspause geplant hatten.
Die Parkfläche vor dem Lokal war zu dieser Zeit schon ziemlich ausgelastet. wir konnten uns jedoch trotzdem im Freien auffädeln und unsere Konsumgüter-Bestellung abgeben.
Wir genossen leider nur für kurze Zeit das gemütliche Zusammensitzen unter freiem Himmel, denn genau dieser öffnete kurze Zeit später seine Schleusen und ein heftiger Schauer trieb, nach anfänglichem Zögern einzelner, alle in die trockene Stube.
Lange Gesichter machten sich breit und wertvolle Zeit verging, da der von Norbert errechnete Zeitplan für die Strecke und um deren Höhepunkte nicht zu versäumen ihn zum Handeln und jeden einzelnen von uns in die Regenkombi zwang.
Es war schon lustig mit ansehen zu können, welchen Widerstand so ein Gummikorsett seinem Besitzer entgegensetzen konnte.
Diese Gesichtsausdrücke auf Fotos festzuhalten hätte sicher Clubinterne Konsequenzen mit sich gebracht und wurde deshalb unterlassen.
Doch wie so oft im Leben, änderte auch das Wetter nach dem Verlassen des Lokals schlagartig seine feuchte Laune, wir jedoch nicht unser verändertes Outfit.
Somit konnten wir die Fahrt auf regennasser Fahrbahn im Pensionistentempo fortsetzen, was nachkommende Biker-Geschwader zum Überholen veranlasste.
Unsereins nahm es gelassen, denn unsere Gruppe konnte dieses Tal unfallfrei verlassen, im Gegensatz zu einer Suzuki-Fahrerin, da dieser eine gemein veranlagte Kurve in die Speichen griff und sie zu Boden zwang.
Das Gewicht des Motorrades machte dazu noch das alleinige Aufstehen unmöglich.
In Erste-Hilfe ausgebildete unserer Gruppe und andere Helfer ihrerseits, waren bemüht, diesen Umstand zu verändern und der Gestürzten wieder auf das Motorrad zu helfen.
Dabei vergaßen sie selbst jedoch gänzlich auf die eigene Sicherheit und das richtige Abstellen ihrer Mopeds…, denn damit verstellten sie gedankenlos ein komplettes Straßenknie!!!
Gott sei Dank waren zu diesem Zeitpunkt keine schnellen Bürgerkäfige und rasende Yoghurtbecher-Fahrer unterwegs und somit ist auch alles gut verlaufen.
Unglaublich jedoch, welche Faszination ein geflochtener, aus dem Helm ragender Zopf, auf das mehrheitlich anwesende männliche Geschlecht ausüben kann.
Weiter ging es danach den Ochssattel hinunter, auf langsam auftrocknende Straßen, über Mariazell südlich über Gußwerk, Weichselboden, Wildalpen nach Gams, wo wir bereits zum Mittagessen vom dortigen Wirt und Hannes, unserem Begleiter mit Pkw erwartet wurden, der unser Gepäck transportierte und es auf Grund Diplomatenkennzeichens, es zu Diplomaten-Gepäck adelte.
GS-Liesy sollten wir dann erst in Weng, an unserem Zielort treffen, um als „komplett“ gelten zu dürfen, worauf wir uns schon alle besonders freuten.
Die Vorbestellung durch Norbert ließ den Fütterungsprozess schnell verlaufen und wir konnten den ersten Glanzpunkt, die dort befindliche Kraus-Höhle aufzusuchen in Angriff nehmen.
Doch Stopp, was wurde denn hier gespielt…, Wolf auf seiner LT und Stölli hinterherlaufend.
War das eine Art Fitness nach dem Mittagessen um etwaigen körperlichen Verspannungen entgegenzuwirken, weil Stölli ja als Sportskanone bekannt war??
Des Rätsels Lösung war schnell gefunden.
Wolf hatte „nur“ vergessen, seine Asphaltbrenner auszuschalten, worauf sich seine Batterie eine Verschnaufpause gönnte und einschlief.
Es dauerte wirklich einige Zeit, bis diese wieder bereit war, den Motor mit blauer Ölfahne, leichtem Husten, knalligem Peng, wieder ins Maschinenleben zurückzukehren zu lassen und wir endgültig in Richtung Höhle aufbrechen konnten.
Vom dortigen Parkplatz aus nahmen wir den Aufstieg zur Höhle in Angriff.
Dieser dauerte ca. 20 Minuten die Nothklamm, die auch unter Naturschutz steht entlang und weil sich einige von uns mit nikotingeschädigter Lunge, ein bisschen schwer taten mit dem Raufkraxln, hinauf zu dem Ort, von wo aus der Einstieg erfolgen sollte.
Freundlicher Empfang bei der im Jahre 1881 durch Reg. Rat. Franz Kraus erschlossenen und nach ihm benannten Gipskristallhöhle, die als einzigartig gelten darf und unseren Obmann auch sehr stolz machte, da er ja aus dieser Gegend stammt und uns Flachlandlern damit etwas echt steirisch Gutes tun wollte.
Ausgestattet mit Karbidlampen ging es im Gänsemarsch in die Finsternis hinein.
So müssen sich auch die Zwerge von Schneewittchen gefühlt haben, so und nicht anders.
Ja, kalt war es auch da drinnen, „kurze“ 8 Grad wurden berichtet und gemessen.
Stellenweise recht niedrig, mit eingezogenen Köpfen unterwegs, kamen wir aus dem Staunen nicht, aus der Höhle selbst jedoch schon wieder heraus.
Eine Stunde älter und an Eindrücken reicher waren wir wieder ober Tag, bedankten uns mit Worten, einem Eintrag in das dort aufliegende Gästebuch und machten uns wieder daran, den Abstieg hinter uns zu bringen, um zu unseren Einspurigen zu gelangen.
Danach einmal kurz durchgestartet - auch Wolf konnte wieder durchstarten - fuhren wir über Hieflau, in das wunderschöne Gesäuse entlang der Enns, ein.
Entlangfahrend auf dieser Strecke, fiel uns eine eigenartige Sportler-Gruppe, mit geschulterten Kanus auf, da diese mit 4 Rädern ausgestattet waren.
Offenbar sollten diese für rascheren Vortrieb, in dem mit Wasser bescheiden gefüllten Naturbecken der Enns sorgen.
Sonderbar zu welchen Hilfsmitteln uns unsere Hobbys manchmal verleiten, wenn die Natur nicht so mitspielt, wie man es sich von dieser erwartet und es menschlich hartnäckig gesehen, trotz dem ausüben möchte.
Kurz darauf bogen wir (vor Gstatterboden) rechts ab und gelangten zu einer dieses Jahr erst wieder fertig gestellter Holzbrücke, die über die Enns direkt nach Weng führte.
Bevor wir die Überquerung wagten, stoppten wir davor, um vorerst zu Fuß eine Begehung zu wagen, wobei wir über die Entstehungsgeschichte dieses Holzbaus informiert wurden.
Der Erzählung unseres Obmanns zufolge, brachte ein burgenländischer Lkw-Zug die vorige beim Überqueren zum Einsturz, weil immer der Gescheitere nachgibt…
Die letzten paar hundert Meter ging es nun rein nach Weng, wo wir drei unserer Gruppe, Heinz-Dieter mit Gattin und Stölli, beim luxuriösen (Gelsen) Dorfhotel (auf beiden Seiten ohne Tränen verlaufen) ablieferten und ein späteres Treffen vereinbarten.
Alle anderen folgten Norbert hinauf zum Elternhaus, wo wir Gastfreundschaft und Quartier für zwei Nächte angeboten/versprochen bekamen.
Dort lernten wir den Zwillingsbruder unseres Obmanns kennen, aber alle Befürchtungen, er könnte genauso aussehen wie Norbert selbst, haben sich Gott sei Dank nicht erfüllt.
Wie sich herausstellte, waren sie nicht als eineiige, sondern lt. Fritz dem Bruder, als viereiige Zwillinge zur Welt gekommen…
Hannes, Magnum-Jürgen und ich der Schattenparker hatten noch das Glück, beim Bruder übernachten zu dürfen J
Nach vollzogener Körperpflege wollten wir, GS-Lisy war mittlerweile auch eingetroffen, aufgeteilt auf zwei Pkw. in das benachbarte Admont fahren, wo wir genussvoll ein gutes Mampfi speisten und spaßiges Gequatsche die Stunden flugs verstreichen ließen, weshalb wir wieder Richtung Unterkunft aufbrachen.
Der Abend war jedoch noch nicht gelaufen, sondern es wurde der nächste Tag und dessen Ablauf bei Kerzenschein und gutem Rotwein auf der Terrasse der Gastgeber erläutert. Deshalb halte ich ein Kompliment an dieser Stelle für angebracht.
16.08.03
Als Stölli bereits seine sportliche Phase hatte und in der Gegend herumjoggte, stiegen wir erst aus unseren Betten, um halbwegs fit für das bevorstehende Frühstück zu werden.
Dieses war bereits in Form eines Buffets aufgebaut worden, worauf sich allerlei Leckerlis befanden, für jede(n) irdische(n) GeschmackstigerIn war etwas vorbereitet worden.
Liesi, die Hausherrin hatte sich dabei selbst überboten, lediglich der Tick mit dem Tafel-Service, dass es in rosa und blau gab und den aufgebauten zwei Tischen irgendwie zugedacht, jedoch keine geschlechtsspezifische Bedeutung haben sollte, war unklar.
Nur die Tellerchen waren unterschiedlich groß und der Andrang bei jenem Tisch deshalb, (auch Otto war dort zu sehen) ungleich höher.
Der Sinn ist mir bis zuletzt verborgen geblieben, dennoch getraute ich mich nicht, näheres nachzufragen, weil dies vielleicht als unhöflich gewertet „hätte“ werden können und ich anstatt nur mein Motorrad dort zu parken, auch vielleicht „hätte“ übernachten müssen…, im Kuhstall…
Zuwiderhandelnde wurden jedoch nicht einmal zum Abwasch verdonnert…, dies hätte ansonst Otto erledigen müssen, da er ja sowieso nicht mitwollte auf den Grabnerstein.
Nach dem Frühstück wurden wir von Fritz auf die Bergtauglichkeit hin überprüft.
Zum Glück nur, was die Ausstattung anbelangte und nicht konditioneller Natur...,
Liegestütz, Kniebeugen, Klimmzüge auf der Wäscheleine usw.
Peinlich genug, wenn man selbst mit Ausstattungsdefiziten aufwartete
und erst dafür das nötigste in der Garage des Hauses zur Anprobe erhalten und danach geborgt übernehmen musste.
Aber mit einer Besohlung, die ein Umfallen unmöglich machte und geeignetem Abschluss nach oben, mit einem blauen Käppi mit Werbeaufschrift für Gipskartonplatten, ließen bei manchen auch den Schluss zu, dass sich dieser im Schädel des Trägers befinden könnte…, oder:„wie verhält sich eigentlich Gips bei direkter Sonnenbestrahlung??“ Na ja…, da musste ich durch.
Damit das Ganze dann wirklich nach Profi aussehen konnte, bekam ich noch Stöcke ausgehändigt, um damit wohl das Gewicht der Berggummis vom Boden stemmen zu können.
Aufgeteilt auf zwei Fahrzeuge, wobei kluge Köpfe den Allradler-Suzuki, den Liesi steuerte bevorzugten, konnten sich trotz allem auch einige damit anfreunden, mit Norbert zu fahren.
Außerdem hätte ich freiwillig keinem einen Schoßplatz angeboten, da abgesehen vom schwachen Motörchen, dieser Suzuki schon seine liebe Not hatte, mit uns allein an Bord auf Drehzahlen zu kommen…, so kurz nach dem Frühstück.
Dem Ruf des Berges folgend fuhren wir ihm zwar langsam, aber stetig entgegen und erreichten den Ausgangspunkt zu dieser Tagestour.
Durch diese Anfahrt, dem Einfluss des Gastgebers und sein Engagement in der Gemeinde sei Dank, konnten wir uns eine Stunde Fußmarsch ersparen und stiegen ein gutes Stück unterhalb der Grabneralm, in den Berg ein.
Der akzeptierte dies scheinbar, weil er weder mit einer Eruption oder irgendeiner anderen wackeligen Form dagegen protestierte.
Otto indes blieb dieser Strapaze bewusst fern und gönnte stattdessen seinem Motorrad liebevolle Zuwendung mit Wasser, Shampoo und Schwamm.
Für uns hieß es, ab nun zu Fuß, ein Waldstück in sehr gemäßigtem Tempo hinauf, Schritt für Schritt, scheinbar nicht enden wollend zu überwinden.
Mit durchgeschwitzten Kleidern, erreichten wir geraume Zeit später eine Lichtung, mit in sattes Grün gefärbter Wiese, ein Grün, das man sogar riechen konnte.
Und da sind nicht die kreisrunden, in Pizzagröße herumliegenden Gebilde, der dort anwesenden, vierbeinigen Milchtraktoren gemeint, nein es war die pflanzliche Natur allein, die man sinnlich wahrnehmen konnte.
Einige von uns begannen damit, sich der Oberbekleidung zu entledigen, damit diese, bis wir in höhere Lagen gelangen und in die wir uns noch begeben wollten,
wieder halbwegs trocknen konnte.
Bei diesem herrlichen Wetter, schien das kein Problem zu sein.
Norbert für sich empfand das Tragen seines Rucksacks hingegen als lästige Pflicht und ernannte kurzerhand Magnum-Jürgen zu seinem persönlichen Sherpa.
Erste Station, die Grabneralm kam endlich in Sichtweite und war im Nu, da wir einen Zahn zulegten, auch erreicht.
Ein vorab gutes Gefühl machte sich unter uns allen breit und wir tankten neue Kraft, um den zweiten Abschnitt unserer Tour mit neuem Elan bewältigen zu können.
Wolf, Heinz-Dieter und Gattin beschlossen jedoch, zur Admonter-Hütte den (Kinder)Wanderweg zu nehmen, weil man sich selbst nichts mehr beweisen müsste und so…
Unsereins, GS-Lisy, Norbert, Fritz, Hannes, Sherpa-Jürgen, Guzzi-Hans, Stölli und ich der Kuhstallparker, wollten dem Berg ins Eingemachte und beschlossen zum Grabnerstein, auf ca. 1800 m Höhe, also bis zum Gipfelkreuz hochzusteigen.
Es bildeten sich zwei Gruppen, die eine Gruppe wurde von Norbert, zu der GS-Lisy, Sherpa-Jürgen, und Stölli gehörten.
Wir, die andere Gruppe, von Fritz geführt, stapften wieder Tritt für Tritt, und Schritt für Schritt ebenfalls hinterher, den Berg hinauf.
Es dauerte wieder eine ganze Weile, bis wir an eine begrünte flache Stelle im Berg kamen, die sich als eine Art Oase am Berg entpuppte.
Es gab frisches, 8 Grad kaltes Fliesswasser aus einer bekannten Quelle, wo wir vorab unseren Durst löschen und unsere Vorräte wieder auffüllen konnten.
Auch hatten wir an dieser Stelle einen wunderbaren Ausblick ins Tal, man konnte sogar das Wohnhaus unserer Gastgeber erkennen.
Einfach wundervoll.
Weiter ging es dann in noch höhere Lagen, dort wo schon Latschenkiefer wächst und gelegentlich lebende Schuhbänder herumkriechen.
Kurz darauf war lediglich nur trostloser Felsstein zu sehen, na ja nicht so ganz J
Doch jede Anstrengung hat irgendwann eine Belohnung verdient und die ließ auch nicht lange mehr auf sich warten, denn das Gipfelkreuz war in sichtbare Nähe gerückt.
Für uns alle war der Moment gekommen, um nach Überwindung der letzten Höhenmeter endlich davor stehen zu dürfen.
Fritz der Bergfex und Norbert der „Sherpa-Besitzer“ gaben mit Handschlag und den Worten „Berg Frei“ jedem von uns das Gefühl, etwas Großartiges vollbracht zu haben.
Dadurch bestärkt, genossen wir den Augenblick mit der phantastischen Aussicht noch intensiver und gaben dies auch im Gipfelkreuz-Buch zum Ausdruck.
Danach setzte sich die ungeteilte Gruppe, nach positiv absolvierter Schwindelfreiheits-Prüfung (eine Gratwanderung im wahrsten Sinne des Wortes) wieder in Bewegung, weil ein Klettersteig, den es zu überwinden galt, auf uns wartete, uns von der Admonter-Hütte trennte und es sonst keine Alternative gab zu ihr zu gelangen.
Keiner von uns wollte jedoch, mit den eigens dafür mitgenommenen Trägerhosen, an die Leine genommen werden, weil allein das Anlegen dieser Dinger, mehr als unanständig, beinahe sexistisch anmutete.
Deshalb beschlossen wir, bei gewähltem eigenem Risiko, diese im Rucksack zu belassen.
Obwohl wir ja gewissermaßen den Vorzug hatten, mit zwei Hausherren dieser Region im Berg unterwegs zu sein, überraschte es doch, abseits der sonst üblichen Strecke, zu einem Platz geführt zu werden, wo eine selbst gebastelte Tisch/Bank Konstruktion vorzufinden war.
Gastlichkeit und Gemütlichkeit, hoch droben vom Feinsten.
Wir konnten jetzt erst so richtig einen drauf machen und erhielten von GS-Lisy Müsli-Riegel, von Fritz aus dem Natureiskasten eine Dose steirisches Gebräu und von Hannes der Berggämse, eine für diesen Moment aufgesparte hochprozentige Spezialität aus seinem Heimatland zum Verkosten angeboten, dies freute im Besonderen unseren Guzzi-Hansi, der sich bis dato wacker gehalten hatte und die Strecke ohne ersichtliche Ermüdung schaffte. Bravo!
Also in einem Freiluft-Wohnzimmer in luftiger Höhe, mit Annehmlichkeiten dieser Art, fiel es jedem von uns schon schwer, von Aufbruch zu sprechen.
Doch genau dieser Moment schien unausweichlich und so setzten wir uns wieder in Marsch.
Jetzt wurde es ein wenig abenteuerlich, da es ja galt den Bergkamm, auf dem wir uns befanden, zu überwinden, um zur Admonter-Hütte zu gelangen, wo Wolf, Heinz-Dieter und Gattin bereits auf uns warteten.
Wir kamen an eine Stelle, die es galt hinunterzuklettern, anderswo ging es wieder hinauf.
Dieses rauf und runter..., als einzige Hilfe, ein im Berg verankertes Stahlseil, an dem entlang jede/jeder einzeln(e) schier und von einer mächtigen Portion Ehrgeiz beflügelt, diese auch mühelos hinter sich brachte.
Dieser Ehrgeiz ging keinem von uns verloren, änderte auch nicht sein Gesicht und wurde zu Leichtsinn…, keine Sorge, diesen Wechsel ließ Fritz erst gar nicht geschehen, da er uns immer wieder aufmunternd ermahnte, den Berg ja nicht loszulassen J
Dann kamen wir an die Stelle, wo Hannes die Berggämse uns allen eine Dschungelnummer bot, die so nicht im Drehbuch stand.
Da Hannes als letzter dran war, ausgenommen Fritz, der unsere Gruppe nach hinten absicherte/überwachte, konnten wir dieser Showeinlage belustigt beiwohnen.
In diesem letzen Stück des Abstiegs, so eine Art Kamin (im Fachjargon der Bergleute) schwang sich dieser Hannes in graziler Haltung von einem Ende zum anderen und hatte flugs wieder festen Boden unter seinen festen Bundeswehr-Stiefeln. Bravo!
Von nun an ging es auf einem bescheiden schmalen Weg entlang zur Berghütte, wo uns davorstehend schon die Wolf-Gruppe freudestrahlend erwartete.
Rein in die Hütte, wo in der Stube bereits eine Familie anwesend war und durch unseren lauten Auftritt etwas irritiert, vielleicht auch interessiert dreinschaute, bis wir uns hinter dem schweren Tisch verstaut hatten und die Eingangstür wieder geschlossen war.
Kurz darauf betrat auch eine Wandergruppe den Raum und nahm bei uns am Tisch Platz.
Wir hatten kaum die Bestellung artikuliert, öffnete die Tür sich wieder: „Frittaten-Suppe bitte?“
Diese hatte nach kurzem Gemurre ihren Besteller gefunden und der Smalltalk schwoll zu einer richtigen Hütten-Gaudi an und unser Biker-Humor fand seine Abnehmer..., „Frittaten-Suppe bitte?“
Wieder stand dieses reizende Mädchen im Raum und blickte schüchtern suchend nach der/dem AbnehmerIn dieser Speise.
Zu uns gesellten sich in der Zwischenzeit noch drei Flaschen Rotwein in Begleitung von Fritz an unseren Tisch…, Gemütlichkeit verlass uns nicht J
Es folgten noch einige Trainingseinheiten für unsere Lachmuskeln, da war es wieder…
„Frittaten-Suppe bitte?“
Und wieder war sie reingekommen und bezauberte uns aufs Neue mit diesem Sager.
Jetzt war auch der Zeitpunkt gekommen, diesen Auftritt mit tosendem Applaus zu belohnen.
Die Gesichtsfarbe des Mädchens wechselte von rosa auf dunkelrosa.
Sie bewies jedoch Humor zur Sache und verdient, und nicht nur deshalb, an dieser Stelle ein ehrliches Kompliment, sowie auch im Allgemeinen der Admonter-Hütte selbst, wo man sich verstanden fühlt, Menschlichkeit und Wärme spürt und wo die Gaudi zu Hause zu sein scheint.
Immer wenn es am schönsten zu werden beginnt, sollte man seine Zelte abbrechen.
Das taten wir auch und setzten uns mit Ziel Grabneralm, wo unser vorbestelltes Nachmittags-Essen, ein „Holzofen-Schweinsbraten“ bereits auf uns wartete.
Wolf war bereits mit Heinz-Dieter und Gattin vorausgeeilt, wir folgten im müden Trip Trab.
Kurz vorm Ziel, der Essensduft lag schon in der Luft, kam uns Liesi mit ihrem Sohn Stefan entgegen und freute sich für uns, da wir ja ohne Schrammen, (ohne aufgeschlagene Knie und so...) heil den Berg wieder runtergekommen sind.
Endlich, wir hatten es geschafft und konnten uns endgültig des Erfolges freuen, da platzte die nächste Überraschungsbombe..., Otto war plötzlich anwesend.
Er wurde, wie sich nach und nach herauskristallisierte, erfolgreich von Liesi so lange bearbeitet, dass er keine andere Wahl mehr hatte, als auf Schusters Rappen bis zur Grabneralm hochzukraxeln und obwohl er im Grunde ein guter Schauspieler ist, war ihm die Erschöpfung doch merklich anzusehen J
Er rächte sich auf seine Weise (jedoch ungewollt und ohne Vorsatz) in dem er eines der Menüs, die wir pro Kopf beim Bergaufstieg vorbestellt hatten, einfach verputzte.
Jubel Trubel Heiterkeit..., schließlich machten wir uns auf den Weg zu den Fahrzeugen und wurden wieder dort abgesetzt, wo alles seinen Lauf nahm..., vor der Garage des Hauses.
Im Anschluss daran war nur mehr Körperpflege für alle angesagt.
Ein harter Kern von uns versuchte sich danach noch im Brettspiel mit GS-Lisy zu messen.
Ich für meinen Teil beschloss, Polster und Matratze genauestens abzuhören und tat das bis zum nächsten Morgen.
17.08.03
Das Zusammentreffen beim Sonntags-Frühstück widerspiegelte das Erlebte vom Vortag.
Fritz machte uns noch den Vorschlag, ihn zum Frühschoppen nach Admont zu begleiten, anstatt das Stift Admont zu besuchen.
Die Abstimmung darüber erbrachte ein eindeutiges Ergebnis zu Gunsten des Stifts.
Ein Sieg der Kultur über das irdische Vergnügen.
Der Abschied fiel uns allen nicht leicht, musste jedoch dennoch erfolgen, da wir hinkünftig ansonst anders lautende Meldezettel hätten.
Auf dem Weg nach Admont legten wir noch einen Boxenstopp an einer Tankstelle, die sich auf dem Weg dorthin befand ein, um danach ganz zwanglos auf dem Stifts-Parkplatz unsere Motorräder zu parken.
Das Benediktiner-Stift, gegründet im Jahre 1074, lebt noch heute nach der um 529 verfassten Regel des hl. Benedict von Nursia: „Ora et labora – bete und arbeite“ und gilt als Wirtschaftsbetrieb, der etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt.
Über den vielfältigen Aufgabengebieten der Admonter Benediktiner steht immer der Grundsatz des hl. Benedict: „Ut in omnibus glorificedur Deus – Damit in allem Gott verherrlicht werde.“ Näheres kann auch per Internet in Erfahrung gebracht werden: www.stiftadmont.at
Wir waren jedenfalls nicht enttäuscht, die Museums Highlights aus den kunsthistorischen Sammlungen und der Schatzkammer, aus der Zeit der Romanik bis hin zum Barock
(12./13. Jhdt.) gesehen zu haben.
Die 1776 vollendete, spätbarocke Stiftsbibliothek, zu deren Schätzen über 1400 Handschriften ab dem 8. Jhdt. zählen und der Bibliotheksaal an sich, hinterließen ein beeindruckendes, unvergessliches Gesamtbild.
Mit diesem Gefühl verließen wir die Bibliothek und das Museum und sammelten uns im angeschlossenen Stiftspark, wo wir noch vereinzelt über Erlebtes sinnierten.
Nach abschließendem Besuch der Admonter Stiftskirche verließen wir Admont selbst und fuhren über den Buchauer Sattel nach Altenmarkt, wo wir um die Mittagszeit herum eintrafen und im Gastgarten eines Restaurants (zur Post) köstlich speisten.
Dies war die letzte Möglichkeit, sich nochmals vor Augen zu führen, was wir alle gemeinsam in geselligem Beisammensein erleben durften.
Die Heimreise an sich wurde noch von schönstem Wetter gekrönt.
Gesplittet, jedoch unfallfrei und motiviert gelangte jede(r) Einzelne von uns
an ihren/seinen Heimatort.
EIN HERZLICHES DANKESCHÖN AN ALLE DIE DABEIGEWESEN SIND UND AN JENE DIE ES ERMÖGLICHT HABEN DAMIT ES UNVERGESSLICH BLEIBEN WIRD!
Gerhard