16.-18.5.2003: Clubausfahrt Saualpe
Freitag 16.05. um 13:40 Uhr am Wienerberg
Komme bei herrlichstem Wetter bereits 20 Minuten früher als ausgemacht (als Leitwolf soll man schon etwas früher eintreffen) und - ooops- bin bereits Vorletzter der 5 Frau/8 Mann Truppe (8 BMW, 2 Honda).
So ein überpünktliches Team habe ich noch nie erlebt!
Doch diese Pünktlichkeit zieht sich durch die ganze Tour. Egal was wir uns vereinbaren, alle sind schon eine halbe Stunde früher fertig oder fahrbereit (das sollte mal jemand den Kollegen in meiner Firma erzählen).
Nach den ersten Begrüssungsquatschereien begeben wir uns auf die ziemlich verstopfte A2, um bis zum Semmering "Meter" zu machen, damit wir dann um so mehr Zeit für's Kurvenschwingen in den Bergen haben. Die Autobahn ist reichlich mühsam, da wir viel zu langsam unterwegs sind und uns sogar einige Lastwagen überholen. Aber ab Semmering/Steinhaus sind wir dann wieder allein auf kleinen Landstrassen und cruisen auf den Pfaffensattel (wann wird diese Strasse endlich einmal saniert?!?).
Bei der Abfahrt halten wir bei Rettenegg auf einen Kaffee und einigen uns auf einen neuen Modus im Gruppenfahren: Die Flotten fahren voraus und warten bei jeder Abzweigung auf die Gruppe der Langsameren und noch etwas Ungeübten (damit sich deren Stress senkt und der Spass bei den Flotteren erhalten bleibt). Dieser Stil wird während der ganzen Tour beibehalten und funktioniert ganz gut. Weiter gehts dann über Birkfeld und Gasen auf die wunderschöne Teichalm, wir tanken bei Passail, umfahren nördlich den Schöckl sowie Graz, um über das Geistthal wieder südwärts zu stechen. Bei Mooskirchen kreuzen wir wieder die A2 und begeben uns auf kleinen Strassen über Stainz und Deutschlandsberg nach Eibiswald, wo uns knapp vor Sonnenuntergang die heissersehnten Biere und eine exzellente Haubenküche bereits erwarten. Nach der Labung merkt man bereits, dass wir eine anstrengende Fahrt hinter uns haben und um 23:00 Uhr liegen schon fast alle in den Federn.
Samstag 17.05. 08:30 Uhr
Nach der tollen Kurvenabfahrt von der Soboth fahren wir entlang der Drau und dann nach Norden bis knapp vor Griffen, als sich unser Funk (Wolfgang Dolezal und ich haben ihn mit) wieder einmal bewährt. Wolfgang entdeckt bei der vor ihm fahrenden Sabine, dass sich ein Teil vom Motorrad löst und alarmiert mich über Funk. Die ganze Truppe stoppt und beginnt die Suche nach der Abdeckplatte des Kettenspanners des Bikes, der samt Mutter und Gegenmutter den Weg in die Botanik gefunden hat. Ein aufmerksamer Autofahrer - es schaut schon komisch aus wenn 10 voll justierte Biker entlang eines offenen Feldes auf und ab spazieren - sieht die Platte beim langsam vorbeifahren und wir sind gerettet.
Im nahen Griffen (es ist schon 11:45 Uhr) hat noch ein Lagerhaus offen und wir kaufen Muttern, Zahnscheibe und Beilagscheibe. Kurz repariert und wir sind on the road again. Über das schmale Tal von Diex und Brückl kommen wir zum Klippitztörl, wo wieder einmal die Gashähne durchgeputzt werden. Hab ich vorher gesagt dass keiner mehr davon fährt? Nehme ich wieder zurück ... !!! Über Bad St. Leonhard und Weisskirchen haben wir dann auch meine Lieblingsstrecke - das Gaberl - überwunden. Nicht ohne oben die bereits krachenden Mägen aufzufüllen.
Nach der Abfahrt und einer kurzen flachen Etappe geht's wieder die Pack rauf und runter, bei St. Gertraud müssen wir zwar tanken, aber danach geht's bergauf zur Weinebene, ein weiterer Höhepunkt unserer Tour. Der Kaffee beim Gipfel (neben den Bergsteigern) ist eine willkommene Schaffenspause.
Nach der schönen Abfahrt sind wir unterwegs über Deutschlandsberg zurück nach Eibiswald wo einige von uns die bereitsvorgeheizte Sauna ausgiebig testen. Der darauf sprunghaft ansteigende Bierumsatz hat auch die örtliche Gastronomie hoch erfreut. Tja an diesem Abend wird es dann doch sehr früh ... !!!
Sonntag 18.05.
Wieder alles "Klumpert" aufs Bike (vielleicht noch etwas Öl nachfüllen - der Boxer freut sich ...) und los geht's kreuz und quer über die Südsteirische Weinstrasse. Danach über Kleinststrassen und einem ordentlichen Cappucino in Wolfsberg bei St. Nikolai weiter über Feldbach, Riegersburg, Fürstenfeld bis nach Burgau zur Mittagspause, wo uns der örtliche Wirt ziemlich lang aufs Essen warten lässt. Das Trinkgeld ist dadurch verständlicherweise etwas knapper bemessen. Hier verlassen uns Willi und Hermine (die bisher als Sozia einen Solobiker nach dem anderen "ausprobiert" hat ..) und fahren eine direktere Strecke nach Hause.
Die restlichen 9 Bikes nehmen über Stegersbach, Unterwart und Großpetersdorf die Hügel bei Rechnitz in Angriff. Man merkt schon, dass jetzt auch die anfangs ungeübteren Fahrer die Kurven (teilweise Dank einiger Tipps von den alten Hasen) wesentlich besser und sicherer nehmen.
Ab jetzt spielen wir Katz und Maus mit den aufziehenden Regenwolken, auf der Überfahrt nach Lockenhaus ist die Strasse leider nass (weil sonst ... eh scho wissen ..). Ich ändere unsere Strecke im Zickzack um jeweils knapp vor den Regenwolken einen Haken zu schlagen. Bis zur Buckligen Welt schaffen wir das ja ganz gut, doch knapp nach der Kaffeepause bei Wiesmath fängt es leicht zu regnen an. Wir stoppen, einige ziehen ihr Regengewand drüber, doch kurz nach der Weiterfahrt geht's direkt durch eine weisse Regenwand. Es ist wie wenn man durch einen Wasserfall geht - nass bis auf die Knochen - und das in nur 2 Minuten. Wir haben gerade mal 3 Meter Sicht und fahren im Schritttempo bis der kurze - aber äußerst heftige - Schauer vorbei ist.
Danach heisst es trocken fahren, die Bergabfahrt bei Forchtenstein ist leider auch noch ziemlich rutschig. Nach Mattersburg trocknet die Strasse (und wir) wieder auf, sodass bei Eisenstadt bei der Überquerung des Leithagebirge nach Stotzing wieder einmal die Sau rausgelassen werden kann (Zusammenwarten in Stotzing versteht sich). Der Stalltrieb erfasst uns und wir fahren zügig über Seibersdorf und Himberg (wo die allgemeine Verabschiedung stattfindet) zurück nach Wien, wo wir gegen 19:00 Uhr eintreffen.
Fazit: Bestes Wetter (der kleine Schauer ist ja kaum erwähnenswert), tolle Gruppe, viel Spass und Kurven ohne Ende.....
Nochmals meinen herzlichen Dank an Lisi und Dieter, die immer brav und tapfer die Schar der Biker als Schlussfahrer(Innen) vor sich hertrieben.
Euer Herbert (R1150R)