26.6.2004: Clubausfahrt - Kameltheater St.Aegyd
18 fuhren ins Kameltheater...
Wem das jetzt bekannt vorkommt, ja Kernhof liegt zwischen dem Ochssattel und Mariazell. Dem Biker-Eldorado im Osten Österreichs. Und jedem Biker ist das sich seit 4 Jahren entwickelnde Tierparadies am Berghang mit der Aussichtswarte schon aufgefallen. Nur stehen bleiben tut kaum einer. Eigentlich schade, wie die folgende Geschichte zeigt.
Diesmal waren mit 18 Teilnehmern eine schöne Anzahl von Bikern zum Startpunkt bei BMW Wien Donaustadt gekommen. Da die erste Vorstellung im Kameltheater schon um 13 Uhr beginnt, mussten wir uns sputen. So fuhren wir auf der A21 bis Alland. Von dort über Laaben nach Stollberg. Dort führt bei einem Gasthaus rechts eine Abzweigung ins Tal. Eigentlich sind es zwei. Die Hauptstraße und – richtig erraten – ein Güterweg. Den haben wir natürlich genommen. Dieser führt wunderbar einspurig durch Felder und dunkle Wälder und endet mit 2 Kehren in Michelbach. Von dort führte dann der klassische Weg nach Hainfeld – Ramsau – Kalte Kuchl – Ochssattel nach Kernhof. Nur Horst war das nicht ganz klar. Nach einer schnelleren Etappe durch die Ramsau riss er ab und da wir bei der folgenden Kreuzung (Kalte Kuchl/Hainfeld) nicht warteten – es war eh alles klar – bog er falsch ab und fuhr zurück nach Hainfeld. Er hat uns aber in Kernhof wiedergefunden. Sonst war die Fahrt ohne Vorkommnisse.
Das Kameltheater beherbergt auch 2 Restaurants mit außergewöhnlichen Gerichten wie Lachseierspeis, Scheisserchen, usw. Vieles liebevoll serviert in Kameltassen und –teller. Eine Reservierung ist wegen der vielen Gäste empfehlenswert. Der Aufstieg zum Felsenrestaurant dauert in Bikerkluft zwar ca. 10 Minuten, doch ist der Ausblick über das ganze Areal Entschädigung genug.
Obwohl wir um ½ 12 dort waren, ging sich die Verköstigung der hungrigen Biker mit Auf- und Abstieg bis 13 Uhr nicht aus. Kein Problem für das Personal. Mittels Funk wurde das Theater verständigt und auf uns gewartet.
Ca. 150 – 200 Personen verfolgten dann amüsiert die Vorstellung des einzigen Kameltheaters auf der Welt. Herbert Eder, der dort alles verbrochen hat, erzählt am Beginn sehr launig über seine Zeit bei der jordanischen Kamel-Polizei, wo er seinem Kamel vor lauter Langeweile einige Kunststücke beibrachte und bei Vorführungen sehr viel Erfolg hatte. Auch wie er einem Babykamel des Tierparks Herberstein das Leben rettete, wie er mit diesem besagten Babykamel bei der Rückfahrt von einer Talk-Show eine Autobahnraststation besuchte, diese verwüstete und auf den Vorwurf „Sei können ja nicht mit einem Kamel das Lokal besuchen“ sagte „Warum nicht, draußen steht ja nichts, dass das Mitbringen von Kamelen verboten ist!“
Danach beginnt das eigentliche Theaterstück, dass eigentlich ein Musical ist. Sprechende Kamele, eine Affenband, ein Stunthamster und dazwischen Meister Eder, der die Kamele durch das Stück dirigiert. Die Geschichte ist eigentlich sekundär, da kurzweilig. Man stelle sich das Niveau von frühen Peter Alexander Filmen vor ..... .
Eigentlich könnte man nach der Vorstellung noch einige Stunden im Kameltheater verbringen. Die Sepp Forcher Warte erwandern, bei den Lamas, Kängurus, Ziegen usw. vorbeischauen. Doch meine Biker scharrten schon in den Startlöchern.
Ein Teil der Gruppe blieb noch, ein anderer Teil wollte noch eine weite Runde über die Buchtelwirtin und den Lahnsattel ziehen. Mich hingegen zog es zum Donauinselfest (Das ich dann übrigens ermüdet von der Ausfahrt verschlief). So fuhren wir zu sechst meine absolute Lieblingsstrecke. Bis Wilhelmsburg die Standardstrecke. Die wie immer dort „wegen der Sicherheit“ wartenden Gendarmen konnten an uns nichts verdienen. Dann wird´s interessant, weil schwer zu finden. Erst die Abzweigung nach Ochsenburg. Nach Überquerung der Traisen rechts und gleich danach links über eine steile, aber geile Kopfsteinpflasterstraße Richtung Dörfl. Danach kilometerlange Güterwege durch Felder und Wälder (zwei kurze Stücke Naturstraße). Schließlich kommt man, wenn man sich nicht verfährt, in Auern wieder auf die Hauptstraße. Von dort Richtung Phyra und über Ebersreith nach Furth. Dann durch die div. Kasten nach Lanzendorf (bei Kasten) bis zur Sackgasse und dann links durch den Wald hoch. Nach ca. 3 – 4 Kilometer erreicht man einen Wald, in dem nach ca. 300m ein Güterweg rechts abzweigt. Dieser führt für mich durch eines der schönsten (Hoch)Täler im Osten Österreichs direkt nach Aschberg und zu der Autobahnauffahrt Altlengbach.
Also, alles in allem eine wunderbare Tour, bei wunderbaren Wetter und den heißen Tipp an Euch: Nehmt´s Euch einmal 2 bis 3 Stunden Zeit und besucht´s das Kameltheater in Kernhof. Vorstellungen um 13 und 16 Uhr. Auch eine Homepage gibt es: www.kameltheater.at
Christian