4.-6.7.2008: BMW Motorrad Days in Garmisch

Tourguide: Cheffe

GarmischGarmischDas Internationale BMW-Treffen findet heuer zum 8. Mal und davon bereits sieben Mal in Garmisch Partenkirchen statt. Sieht man auf die Internetseite von BMW www.bmw-motorrad.de, dann ist dieses Treffen ein Superlativ ohne seinesgleichen. Daher haben wir diesen Event heuer in unseren Tourenkalender aufgenommen.

GarmischGarmischWie bereits voriges Jahr organisierte BMW Wien wieder eine 4 Tagestour nach Garmisch Partenkirchen mit allen „Pflichtstrecken“ Österreichs. Unser Herr Doktore (Monsignore Ewald) machte von diesem Angebot Gebrauch und reiste mit BMW Wien an. Wir wählten eine andere Hin- und Retourstrecke, trafen uns aber mit Ewald und den anderen im 4 Sterne Hotel Hammersbach in 82491 Grainau, unweit von Garmisch www.haus-hammersbach.de.

Die Woche begann mit hochsommerlichen Temperaturen, aber die Wetteraussichten für das bevorstehende Wochenende kündigten nichts Gutes an. Unsere Vorfreude kühlte linear zu den gegen Wochenmitte konkreter werdenden Vorhersagen ab. Die Vorankündigung von starkem Regen bis hin zu Unwetter mit Überschwemmungen für Donnerstag- und Sonntagabend sowie für den ganzen Montag hätte beinahe unseren Entschluss, an diesem GarmischGarmischTreffen teil zu nehmen, ins wanken gebracht, wäre da nicht der bereits beglichene Obolus für Kost und Quartier gewesen.

Geplant war, die ca. 600 km nach Garmisch jeweils auf 2 Tage aufzuteilen. Wir starteten die Reise am Donnerstag um 14:00 Uhr mit der klassischen Route über die Kalte Kuchl – Mariazell – Wildalpen – Gesäuse - nach Weng in der Steiermark, wo wir um 17:30 Uhr eintrafen. Es war eine herrliche Fahrt, warm, sonnig und kaum Verkehr. Keine Spur von Regen. Wir waren zufrieden, zumindest die ersten 230 km bei besten Bedingungen herunter geradelt zu haben. Kaum in Weng angekommen mussten wir miterleben, dass die Wetterfrösche doch auch etwas von ihrem Geschäft verstehen. Ein mächtiges Gewitter entlud sich über den kleinen Ort am Gesäuseeingang. Dankbar, dieses Naturschauspiel im Trockenen zu erleben aber mit Bangen, was uns an den nächsten Tagen erwartet wird, ließen wir den Tag ausklingen.

GarmischGarmischDer Morgen war um einiges kälter, wie die hochsommerlichen Temperaturen der letzten Tage und Wochen. Die Nebenschwaden hingen dicht in den Bergen, aber - und das war das Highlight dieses Morgens – es regnete nicht und als wir um 9:00 Uhr aufbrachen, war die Straße teilweise aufgetrocknet. Das in uns aufkeimende Gefühl leiser Hoffnung auf eine weiterhin trockene Anreise hielt genau 45 Minuten bzw. bis zur Tauplitz. Dort erwartete uns zuerst eine nasse Fahrbahn und einige Kilometer weiter, der Regen und kühle – für meine Verhältnisse fast winterliche - Temperaturen. Daher ein Stopp bei der Lebzelterei in Bad Aussee (Hugo Rubenbauer) - heißen Tee konsumiert – Pulli und Regenkleidung angezogen und weiter ging die Fahrt über Gosau – Pass Gschütt – Abtenau – Golling - Hallein nach Deutschland. Bei Bad Reichenhall war der Spuk vorbei. Unsere Mittagspause konnten wir sogar im Freien verbringen und von dort weg wurde das Wetter immer freundlicher. Die Anreise sollte uns entlang der deutsch-österreichischen Grenze und den südbayrischen Seen führen und so ging die Reise weiter über Ruhpolding – Kössen – Walchsee – Niederndorf – Fischbachau – Schliersee – Tegernsee – Kreuth – Achenpass – Sylvensteinsee nach Walgau. Je näher wir nach Garmisch kamen umso überflüssiger wurde Norberts Navigationsgerät. Alsbald fuhren wir in einem Konvoi von Motorrädern – alle mit demselben Ziel. Dem, bei dem Anblick von tausenden Gleichgesinnten aufkeimenden, wohltuenden Gefühl der Dazugehörigkeit, konnten auch wir uns nicht entziehen.
GarmischGarmischBei unserer Ankunft in Hammersbach hatten wir freundliches Wetter. Der Himmel war fast wolkenlos und wir konnten im Abendlicht den höchsten Berg Deutschlands (die Zugspitze) in seiner vollen Pracht bewundern. Ein Anblick, der nicht selbstverständlich ist, wie wir hörten. Ewald traf mit seiner Gruppe kurz vor uns ein und wir beschlossen, noch am selben Tag das Veranstaltungsgelände aufzusuchen.
GarmischGarmischUnd hier gleich vorweg ein Kompliment an den Veranstalter „BMW Group International“. Ein kostenloser Shuttletransfer brachte uns und alle Anderen zum Veranstaltungsgelände und zurück. Garmisch war in diesen 3 Tagen von BMW Motorrädern okkupiert. Wo man hinsah BMWs und davon wiederum GSn, ob 1100 GS, 1150 GS, 1200 GS oder Adventure. Weit abgeschlagen an 2. Stelle lagen die RTs. Und auch hier in der überwiegenden Anzahl die älteren Baujahre (1100 RT und 1150 RT). GarmischGarmischDie restlichen Modelle von BMW gingen in der überwältigenden Präsenz der GS-Serie unter. Ewald und ich stellten (nicht ohne etwas Stolz) fest, dass unsere Motorräder zu den BMW-Raritäten zählen. Aufgefallen ist uns die Absenz von Modellen wie die 650 CS und die Rockster. Kaum zu sehen waren auch die neuen Modelle der 800-Reihe (800S, 800ST, 800GS), obwohl die Verkäufer von BMW-Wien sich über die Verkaufszahlen zufrieden zeigen.
Bei diesem Treffen gab es alles, was man mit BMW-Motorrädern in Verbindung bringen kann. Vom Zubehör bis zur Fahrerausstattung, von Reise- und Trainingsangeboten bis hin zu Sonderbauten. Das Programm für diese 3 Tage beinhaltete geführte Halbtages- und Tagestouren, Enduro Trainings mit bereitgestellten Motorrädern, Show Race Veranstaltungen, Streetbike Freestyle Shows mit Chris Pfeiffer, Motorrad-Korsos, Film- und Diavorträge (u.a. mit Michael Martin) uvm.

GarmischGarmischTrotz dieser äußerst attraktiven Programmangebote entschlossen wir uns am Samstag vorerst einmal - angesichts des herrlichen Wetters mit strahlendem Sonneschein - der Zugspitze einen Besuch abzustatten.
Dazu bietet die Zugspitz-Rundreise (www.zugspitze.de) die Möglichkeit, den höchsten Gipfel Deutschlands auf sehr angenehme Weise kennen zu lernen. Mit der Zahnradbahn geht es von Garmisch-Partenkirchen über den Eibsee auf das Zugspitzplatt, 300 m unterhalb des Gipfels gelegen. Von dort führt die Gletscherbahn zur Gipfelalm und zur Panorama-Lounge (2962 m). Die mehr oder weniger trittsicheren Besucher können dann noch über einen kurzen Klettersteig das Gipfelkreuz besteigen. Bereits beim Hinauffahren machten sich erste Wolkenfelder bemerkbar. Wir hatten noch das Glück, den traumhaften GarmischGarmischPanoramablick genießen zu können. Kurze Zeit danach brach der Nebel und die Kälte (Temperaturen um die 0 Grad) herein. Wir beschlossen mit der Eibsee-Seilbahn abzufahren. Im Tal angekommen schien wiederum die Sonne, nur die Zugspitze war in eine dichte Nebeldecke gehüllt.
Vom Hunger, ob der „anstrengenden“ Bergtour getrieben, fuhren wir gleich direkt zum Festgelände, wo bereits die Stelzen, Grillhendl, Riesenbrezn und Bierkrügel auf uns warteten. Noch kurz zum Essen: Das Catering stammte von der weithin bekannten Firma „Feinkost Käfer GmbH“ aus München. Zwar gab GarmischGarmisches entsprechend dem Anlass überwiegend deftige, bayrisch bodenständige Kost, diese war jedoch qualitativ hochwertig und die Preise erfreulicher Weise äußerst moderat (z.B. Grillhendl mit Erdäpfelsalat – 5,70 Euro). Nach der Freestyle Show von Chris Pfeiffer und der Rückkehr des Motorrad-Korsos beschlossen wir diesen herrlichen Tag bei einem Glas Wein im gemütlichen Kaminzimmer des Hotels.

Am Sonntag verspürten wir bereits in der Früh die überall herrschende Aufbruchstimmung. BMW Wien mit unserem Ewald brachen bereits um 9:00 Uhr auf und auch wir packten unsere Sachen und begaben uns auf dem Heimweg. Wir begegneten die BMW-Gruppe und Ewald nochmals in Mittersill, wo wir uns dann endgültig trennten. Ewalds Gruppe fuhr über den Großglockner und nächtigten noch einmal auf der Katschberghöhe. Am Montag ging es von dort über die Nockalmstraße – Klippitztörl – Packsattel – Teichalm nach Wien.

GarmischGarmischUnsere Strecke führte von Garmisch-Partenkirchen über Mittenwald – alte Gerlosstraße – Mittersill – Saalfelden – Dienten - Bischofshofen – Filzmoos – Ramsau – Schladming – Admont – nach Weng und am nächsten Tag über St. Gallen – Weyer – Amstetten – Melk nach Wien.

Mit dem Wetter war es auch bei der Heimreise so eine Sache: Wir hatten großes Glück und mussten die Regenkleidung erst bei der Ortstafel Wien (ca. 7 km vor dem Ziel) anziehen. Dagegen war Ewald im wahrsten Sinne vom Regen verfolgt. Bereits ab dem Großglockner wurde Ewalds Gruppe vom Regen eingeholt, der sie bis nach Wien begleitete. Ewalds Motorradkleidung war nach 3 Tagen noch nicht trocken. Eine derartig gute Reinigung wäre sicherlich nicht notwendig gewesen, aber unser Herr Doktore macht eben keine halben Sachen.

GarmischGarmisch

Fazit:
Glaubt man den Angaben auf der Homepage von BMW-Motorrad, dann besuchten über 34.000 Biker diesen dreitägigen Event. Damit sind die BMW Motorrad Days in Garmisch Partenkirchen die größte BMW Motorrad Party der Welt.

Für uns war es ein erlebnisreiches Wochenende in guter Stimmung und mit schönen Erinnerungen. Eine sehenswerte und empfehlenswerte Veranstaltung.

Im Leben eines BMW-Motorradfahrers sollte man diesen Event jedenfalls einmal besuchen!

Renate und Norbert