29.7.-2.8.2012: Clubtour Altenmarkt/Pongau
Tour-Guide: Karl Pointner
Hotel Barbarahof ****
Fam. Eckart
Schwimmbadgasse 158
5541 Altenmarkt/Pongau
Tel.: 06452/5521
www.hotel-barbarahof.com
Maria Langegg, hier sind noch überall die Spuren des Unwetters vom Vortag stark spürbar, Laub und Geröll auf der Straße, umgestürzte Bäume säumen bisweilen den Straßenrand. Wir machen Station in Lossdorf, wo wir auf Rudi und Renate treffen. Nun fahren wir über Scheibbs, Gresten, Opponitz, Weyer, St. Gallen nach Admont, wo wir unsere Mittagsrast einlegen.
Karl ändert angesichts der schlechten Witterung die geplante Route ab und wir touren in zum Teil mit Gewittern durchsetztem strömendem Regen über Liezen das Ennstatl entlang über Schladming nach Altenmarkt im Pongau.
Das schöne gemütliche Hotel Barbarahof mit seinem hervorragenden Essen, zubereitet von einem motorradfahrenden Koch, entschädigt für vieles. Wir genießen den ersten gemeinsamen Abend in dieser warmen herzlichen Atmosphäre.
Am Morgen hängen noch tiefgraue Wolken über dem Tal, nichtsdestotrotz starten wir Richtung Ramsau/Dachstein, wo Karl eine Führung bei der Ramsauer Lodenwalke, der Heimat des Schladminger Lodens, bestellt hat. Es ist hochinteressant, Genaueres über die Geschichte des jahrhundertalten (über 575 Jahre) Familienunternehmens und die Produktion zu erfahren. Rudi ersteht schlussendlich noch einen zünftigen Walkjanker made in Austria, wo er sicherlich in Weigelsdorf Furore machen wird.
Das Wetter bessert sich zusehends, so starten wir zu unserer Tour Richtung Lammertal und Postalm.
Wir machen eine Einkehr im Bikertreff „Zur blonden Hütte“ (www.blonde-huette.at) , wo wir mitten im größten Hochplateau Österreichs neben Schmankerln aus der Region auch die Umgebung genießen. Übrigens falls ihr einmal dort mit einer Gruppe vorbeikommt: Der Tourguide hat freie Kost.
Wir kehren schließlich über das Salzkammergut, Golling und Werfen wieder nach Altenmarkt zurück.
Auf Grund der sehr positiven Wetterprognosen brechen wir am 3. Tag zu unserer Tour ins Maltatal nach Kärnten auf. Über Obertauern, Mauterndorf, Pichlern, Bundschuh (herrliches Almsträßchen!) erreichen wir Innerkrems, es geht weiter nach Gmünd und von dort hinein ins Maltatal und zur Malta Hochalmstraße hinauf zum Kölnbrein Stausee auf einer Seehöhe von 1933 m gelegen.
Auf der 14,4 km langen Strecke, die mautpflichtig ist, überwindet man mehr als 1.000 Höhenmeter, bis man die höchste Staumauer Österreichs erreicht. Dank der vielen Wasserfälle wird das Maltatal auch Tal der stürzenden Wasser genannt. Von der Sonnenterrasse des Berghotels Malta genießen wir bei Prachtwetter den Blick in den Nationalpark Hohe Tauern und den Kölnbrein Stausee.
Über den Katschberg, Mauterndorf und Obertauern cruisen wir zurück zum Hotel, denn gegen Abend ist ein Almausflug mit einer „Hüttengaudi“ geplant. Per Taxi (Biker sind ja bekanntlich nicht so gut bei Fuß!) werden wir zu einem Almgasthof chauffiert, wo es bei Grill und Musik lustig hergeht. Neben uns eine Pensionistengruppe aus Deutschland, die sogleich Gefallen an uns findet.
Tomo, unser Kommunikationsmensch, freundet sich schnell mit zwei ungleich älteren deutschen Damen an, man ist ja schließlich immer um österreichische Authentizität bemüht und will das positive Image allerorts weitertragen. Es folgt das eine oder andere Schnapserl, Franz und Elisabeth werden nicht müde, das Tanzbein zu schwingen, auch Erni stellt ihr Bewegungstalent zur Schau. Ein lustiger, wenn auch etwas absonderlicher Abend geht mit einer neuerlichen Rückfahrt mit dem Almtaxi zu Ende.
Die dritte Tour geht ins Tirolerische und in einige Täler hinein. Über St. Johann im Pongau fahren wir über Zell am See Richtung Mittersill und zweigen ins Stubachtal hinein ab. Die schier endlos scheinende Bergstraße auf den Enzinger Boden mit zum Teil schlecht zu fahrenden Passagen, die oben endet und wenig Aussicht bietet (von hier müsste man noch die Seilbahn nehmen, um in höher gelegene Gefilde zu gelangen und dem Weißsee habhaft zu werden), fahren wir nach einer Rast etwas enttäuscht wieder zurück. Die Route führt nun nach Kitzbühel, St. Johann in Tirol, Saalfelden am Steinernen Meer, Maria Alm, Dienten am Hochkönig (die Kurven hinunter nach Lend sind wie immer ein besonderer Genuss), St. Johann im Pongau, Wagrain und schließlich noch ins Kleinarltal bis hinein zum Talschluss, wo der romantische Jägersee gelegen ist. Man sitzt hier direkt am See mit einem gigantischen Bergpanorama ringsum. Angesichts des untadeligen Wetters mit hochsommerlichen Temperaturen ist diese Rast ein wahres Highlight und entschädigt für vieles.
Nach der Rückkehr nach Altenmarkt kurven wir noch schnell nach Zauchensee, kennt man diesen Ort doch meist nur vom winterlichen Schifahren. Ich bin entzückt, dass der Name doch tatsächlich von einem See herrührt, denn im Winter ist davon weit und breit natürlich nichts zu sehen. Ein schöner Abschluss dieses Tages, denn bei diesem Prachtwetter in guter Gemeinschaft bei Kaffee und Kuchen oder gar einem Bierchen vor diesem tollen Panorama sein zu können, muss wohl zufrieden machen und den oft trüben Alltag vergessen lassen.
Vor dem Abendessen gibt es noch einen besonderen Empfang des Hausherrn (ein begeisterter Tischler und Sammler) im nachbarlichen urigen Bauernhaus, das als Museum dient. Das jahrhundertalte Bauernhaus wurde in St. Oswald in Kärnten abgetragen und naturgetreu hier wieder aufgebaut und bietet einen guten Einblick in das damalige Leben.
Der Tag der Abreise ist leider wieder da. Wir starten um 9.00 Uhr unsere Bikes und verlassen bei herrlichem Sonnenschein diesen schönen Ort und bewegen uns Richtung Ramsau mit dem Dachsteinmassiv vor uns, das Ennstal entlang nach Liezen, dem Phyrnpass Richtung Windischgarsten und dem Hengstpass, Altenmarkt, Weyer, Waidhofen a.d. Ybbs, Ybbsitz, Gaming, Kirchberg a.d. Pielach, Wilhelmsburg, Pyhra, Mayerhöfen, Laaben, Alland Richtung Heimat.
Es war wie immer mit Karl eine perfekt organisierte Tour, die Gruppengröße mit 7 Bikes war ideal, wiederum eine gelungene Kombination von Fahren und ein wenig Land und Leute kennen lernen. Das sind Tage, die man anhalten möchte, die ein Leben bereichern, die zeigen, dass das gute Miteinander mit Gleichgesinnten erst die Würze eines solchen Unternehmens ausmacht, wo Witz und Lebensfreude auch das gemeinsame Fahren stimulieren.
Großen Dank an dich, lieber Karl, für die Mühen der Organisation und die stete Umsicht und Weitsicht in allen Belangen. Du bist ein toller Guide!
Annelies