25.-26. September 2010: Familienausflug nach Budapest

Ein Wochenende ist ideal, um die reizvollsten und die romantischsten Seiten Budapests zu entdecken.
BudapestBudapestDa ist Zeit, durch das mittelalterliche Burgviertel zu spazieren, die Flaniermeile Donaukorso zu besuchen, in gemütlichen Kaffeehäusern zu pausieren und eine Bootsfahrt bei beginnender nächtlicher Illumination mit atemberaubenden Blick auf den Burgberg zu unternehmen.

BudapestBudapestBeinahe zu nachtschlafener Zeit (7.30!) treffen wir uns am Westbahnhof und besteigen den Zug Richtung Budapest Keleti (Ostbahnhof). Angesichts des attraktiven Reiseziels weicht die Müdigkeit schnell und wir treffen nach einer kurzweiligen Fahrt pünktlich am späten Vormittag in Budapest ein.

BudapestBudapestDietmar erwartet uns bereits mit einem 24 Stunden-Ticket in der Hand (A propos: EU-Bürger ab dem 65. Lebensjahr fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Budapest gratis. Und da hatten wir – man kann es kaum glauben - zwei junge Kollegen dabei, die dieses tolle Angebot doch glatt nutzen konnten.).
Wir können also ohne wertvolle Zeit zu verlieren gleich die U-Bahn nehmen und unser erstes Ziel – eine typisch ungarische Gaststätte – anvisieren. Wir bestellen eine ungarische Kesselgulaschsuppe, natürlich mit einem Gösser Bier als Beilage. Auch das Wetter scheint mitzuspielen, es ist lau und die Sonne kommt bisweilen hervor, also ideal für unsere Unternehmung am Nachmittag.
BudapestBudapestBevor um 14 Uhr die Stadtführung mit Hannes beginnt, checken wir im Hotel Castle Garden am Burgviertel ein.

Der Stadtspaziergang beginnt beim Bécsi kapu tér (Wiener-Tor-Platz) und führt uns durch das mittelalterliche Buda – heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes - vorbei an zahlreichen historischen Gebäuden, am umstrittenen Hilton Hotel, in den 1974 errichteten Bau integrierte man nämlich die Überreste eines Dominikanerklosters, die vom Hotel aus zu begehen sind.
BudapestBudapestWir gelangen nun zur berühmtesten Kirche Budapests, der Mathiaskirche, deren Turm mit den farbenprächtigen Pyrogranit-Ziegeln weithin sichtbar ist. In dieser Kirche wurden zahlreiche ungarische Könige, so auch Franz Joseph I. und die legendäre Sissi, gekrönt. Die Fischerbastei erhebt sich gleich hinter der Mathiaskirche und ist eines der populärsten Bauwerke Budapests. Von hier hat man einen grandiosen Blick auf die Donau und nach Pest mit dem beeindruckenden Parlamentsgebäude.
Hannes, Architekt von Berufs wegen und profunder Kunstkenner, überschüttet uns förmlich mit Informationen BudapestBudapestüber diesen Touristenmagnet. Durch die Schatzmeistergasse gehen wir weiter zum Burgtheater und zum Sándor Palais, heute Residenz des Staatspräsidenten.
Von hier aus hat man bereits einen Blick auf das mächtigste Gebäude – den Burgpalast – der von jedem Punkt der

BudapestBudapest

Stadt aus zu sehen ist und wahrlich beeindruckend wirkt. Wir nehmen hier den Bus und fahren den Burgberg hinunter über die berühmte Kettenbrücke und weiter zum Parlament, wo Hannes uns
interessante Details über die Erbauungsgeschichte auch des ethnographischen Museums und des Landwirtschaftsministeriums erzählt.

BudapestBudapestDer kurze Abstecher zur Markthalle, die leider am Samstag Nachmittag bereits geschlossen ist, ist auf Grund der baulichen Gegebenheiten nicht minder interessant, hier sieht man deutlich den Einfluss von Gustav Eiffel und seinem Architekturbüro, eine Eisenkonstruktion, die an den Eiffelturm erinnert. Von hier nehmen wir die Straßenbahn und fahren zum bekannten Café Gerbeaud. Hier kann man wahrlich in die Atmosphäre der Zeit um 1900 eintauchen.
BudapestBudapestNach einer Besichtigung schlendern wir weiter zum Donaukorso und stillen unseren Durst lieber mit einem kühlen Bier. Gitti ist heilfroh, das lange Laufen hat es ihr angetan. Die Zeit drängt bereits, denn um 17.30 Uhr ist eine Bootsfahrt auf der Donau angesagt. Wir gehen an Bord und genießen nun das bequeme Dahingleiten bei einem Cocktail. Es ist wahrlich beeindruckend vom Fluss aus den mächtigen Burgberg vor sich zu haben, ebenso die immense Ausdehnung des Parlaments. Wir umschiffen die Margareteninsel und kehren gegen 19.00 Uhr wieder zurück. Als wir bei zunehmender Dämmerung die Kettenbrücke passieren, erleben wir, wie die Lichter schön langsam angehen und als wir uns wieder an Land begeben, liegt das beeindruckende Lichtermeer vor uns.
Das Abendessen nehmen wir gemeinsam im Restaurant des Hotels ein. Bald sind alle rechtschaffen müde, denn der Tag war wohl einigermaßen anstrengend – so viel Kultur pur!

BudapestBudapestDer Sonntag begrüßt uns mit Regen. Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir zum Parlament, denn
um 11.00 Uhr beginnt die deutsche Führung. Das alles beher

rschende Bauwerk in Anlehnung an das englische „Houses of Parliament“ im Stil der Neogotik überwältigt bereits von außen.
Im Parlament ausgestellt sind die heilige Krone und die ungarischen Krönungsinsignien – Reichsapfel und Zepter. Der Pomp des Innenraumes mit der über 90 m hohen Kuppel ist ausgesprochen beeindruckend. Wir schlendern nun noch zur St.-Stephans-Basilika, der größten Budapester Kirche.
Man kann kaum glauben, dass die Kirche erst etwas über 100 Jahre alt ist.

BudapestBudapestWir beschließen nun, dass auch die Ess- und Trinkkultur gepflegt werden muss. Es geht zurück ins Burgviertel in ein typisch ungarisches Restaurant. Wir sind froh, im Trockenen gelandet zu sein, noch dazu mit einem herrlichen Mittagessen und wie sollte es anders sein – mit einem Palinka als Digestif. Den Nachmittagskaffee nehmen wir im benachbarten Hilton ein. Ein tolles Ambiente und ein würdiger Abschluss unserer Reise, bevor wir in die Taxis zum Bahnhof steigen, die Dietmar für uns bestellt hat.
Mit dem Railjet geht es zurück nach Wien.

Der Ausflug, diesmal ohne Motorrad, war wohl für alle Beteiligten eine kulturelle Bereicherung, zufriedene Gesichter beim Abschied auf dem Westbahnhof. Motorradfahren ist schön, aber auch eine bequeme Zugsfahrt hat seine positiven Seiten, vor allem wenn es wolkenbruchartig regnet wie bei unserer Ankunft.

Ich möchte Dietmar herzlich für die perfekte Organisation vor Ort und die konstruktive Zusammenarbeit mit mir danken, ohne ihn wäre diese Reise so wohl nicht möglich gewesen.

Annelies