3.-6.6.2010: Clubtour nach Ungarn

Tourguide: Dietmar König

UngarnUngarnDie Motivation, dieses außergewöhnliche Ziel für Motorradfahrer zu wählen, war unser langjähriges Clubmitglied Dietmar König, der derzeit an der deutschen Botschaft in Budapest tätig ist. Warum eigentlich nicht einmal zu unseren Nachbarn in den Osten und meditativ lange Geraden statt unzählige Kurven fahren?

UngarnUngarnWir (Heinz-Dieter, Franz T. mit Linda, Günther und ich) starten am Feiertag um 9.00 Uhr wettermäßig wie schon in der Vergangenheit mit sehr gemischten Gefühlen. Am Tag zuvor Regen und die Prognosen auch für die nächsten beiden Tage alles andere als erfreulich, das Wochenende hingegen ist mit Sonnenschein und warmen Temperaturen angekündigt. Franz T. ist unser Guide bei der Anreise, bis wir am Donauknie in Szentendre auf Dietmar stoßen, der die Gruppe übernimmt und uns dann sicher nach Budapest lotst, wo wir im Burgviertel zwei Nächte verbringen. Zuvor machen wir einen Stopp in Esztergom, direkt an der Grenze zur Slowakei gelegen, wo wir beim gewaltigen Dom Mariae Himmelfahrt, der Residenz des katholischen Primas von Ungarn, uns das erste Mal in ein Kaffeehaus vor dem herannahenden Regen flüchten. Der UngarnUngarnAbend in Budapest ist wieder sehr versöhnlich, als wir in einem typisch ungarischen Gasthaus Gulaschsuppe und Bier konsumieren.
Schon in der Nacht beginnt es stark zu regnen und unsere Freitag-Tour nach Eger und ins Bük-Gebirge fällt buchstäblich ins Wasser. Also, es muss ein Alternativ-Programm gefunden werden. Was liegt einem waschechten Österreicher näher als nach Gödöllö, der Lieblingsresidenz unserer Kaisern „Sisi“, zu pilgern. Dietmar besorgt für uns Zugkarten und es geht im Trockenen bequem zu diesem kulturellen Highlight. Wir verbringen dort mehrere UngarnUngarnStunden und sind letztendlich froh, diese historische Stätte besucht zu haben, ist sie doch ein wesentlicher Teil unserer Geschichte. Zurück in Budapest machen wir noch einen Stadtbummel mit bitterem Beigeschmack – in der Straßenbahn klaut man Heinz-Dieter die Papiere aus dem Hosensack.
Der Samstag ist nun endlich ideal für eine Tour aufs Land. Wir ändern unseren Plan und fahren gleich Richtung Balaton. Wir pendeln das Nordufer entlang und machen den ersten Stopp in Balatonfüred, dem traditionsreichsten Kurort mit dem noblen Flair der Monarchiezeit. Wir sitzen in einem Café am Seeufer und genießen die Sonne mit UngarnUngarnBlick auf die vielen Segel der zahlreichen Boote. Unser nächstes Ziel ist die Halbinsel Tihany. Als weithin sichtbares Wahrzeichen krönt die einstige barocke Stiftskirche die bis zu 230 m hohe und 5 km lange Halbinsel. Hier ist wohl der schönste Teil des Plattensees, sagt man – und es ist auch so. Man hat das Gefühl, am Meer zu sein, wenn man vom höchsten Punkt auf die Weite des Sees blickt. Wir speisen hier in einem wunderschön romantischen Ambiente unseren Zander mit Blick auf den Balaton und machen dann noch einen UngarnUngarnAbstecher zur Abteikirche und in den verwunschenen Ort, zumindest in der Vorsaison. Es geht weiter den See entlang und wir fahren zur Burgruine Szigliget hinauf, wo wir eine kurze Rast einlegen. Man möchte hier am liebsten länger verweilen, ein Glas ungarischen Wein in einer der zahlreichen Schenken, die unseren Heurigen gleichen, trinken. Wir starten dennoch zu unserer letzten Etappe nach Keszthely, wo wir in der Pension Tokajer unsere Zimmer gebucht haben. Die Fahrt in der Nähe des Seeufers entlang ist entspannend und bietet immer wieder reizvolle Blicke in die Gegend, Weinberge säumen den Weg auf der anderen UngarnUngarnSeite. Wir treffen gegen Abend am Ziel ein und trinken auf der Terrasse nun unser heiß ersehntes Bier angesichts der sommerlichen Hitze, die wir ob des raschen Temperaturwechsels noch nicht gewohnt sind. Der Abend gestaltet sich wie üblich entspannt vor den Toren des Schlosses Festetics.
Nach einem gemütlichen Frühstück brechen wir am Sonntagmorgen zu unserer Heimreise auf, welche uns über Szombathely, den Grenzübertritt Schachendorf, den Geschriebenstein nach Lockenhaus führt. Das Wetter ist wunderbar und die Kurven auch mit der 70er Beschränkung fühlen sich gut an. Wir erreichen schließlich gegen Abend Wien und mit einer Menge Erlebnisse im Kopf.

UngarnUngarnFazt: Wir haben ein paar nette Tage bei unseren Nachbarn verbracht. Des Motorradfahrens wegen müsste man nicht unbedingt in dieses Land, außer man liebt kurvenarme Strecken. Die Intention dorthin zu fahren war aber wohl von vornherein eine andere – Land und Leute kennen zu lernen, und das ist uns bisweilen gelungen, mit allem, was an Positivem und Negativem dazugehört.

Ein herzliches Dankeschön an Dietmar, der die Tour vor Ort hervorragend vorbereitet und uns die Tage sehr angenehm gestaltet hat.
Wir freuen uns schon auf den Familienausflug nach Budapest im September!

Annelies