14.10.2006: Ausfahrt zum Zotter und BMW Krug
Ma. Lanzendorf – Riegersburg/Stmk. – Bergl /Schokomanufaktur ZOTTER- Bernstein/Bgld.-Ma.Lanzendorf
Der Morgen war noch gekennzeichnet von Nebelfeldern und herbstlicher Kühle, als wir uns im Clublokal in Ma. Lanzendorf trafen.
An dieser Stelle gleich eine erste Danksagung an die Inhaber des Clublokals Thomas &Karin, die extra für uns morgens aufsperrten, damit wir uns vor der Abfahrt noch mit einem heißen Kaffee stärken konnten.
Es sollte in mehreren Gruppen gefahren werden mit unterschiedlicher Streckenführung, je nach Wunsch konnte man wählen zwischen mehr Bundesstrasse via Stotzing/Bgld. oder für die Abenteurer via Hütterstrassen. Ich durfte im letztgenannten Team Sozia sein, kann also über die Anfahrt nur von dieser Gruppe berichten.
Was charakterisiert „Hütterstrassen“?
- sie sind nahezu unbekannt
- sie verfügen strassenbelagsmäßig über Unebenheiten bis hin zum Schotter
- sie queren Bundesstrassen generell nur
- sie sind gerahmt von einer artenvielfältigen Fauna (Hühner, Kühe, Pferde, Hasen, Katzen, Hunde...auch Elche oder Zebras hätten niemand mehr gewundert..)
- sie sind frei von anderen Verkehrsteilnehmern, - gelegentlich eine Altbäuerin mit Milchkanne per pedes ausgenommen
- sie erinnern uns – wie Insider Ewald so treffend bemerkte- am Ende immer mit einer Stopptafel oder einem Vorrang gebenden Schild daran, dass wir die letztgereihten Verkehrsteilnehmer an dieser kuriosen Kreuzung sind.
- aber sie gewähren uns auch ein Dahingleiten durch die herbstlich wunderschön gefärbte Landschaft mit traumhaften, mitunter wahrlich pittoresken Ausblicken ohne störendes Verkehrsaufkommen.
Christians Tourführung: Kundige warteten schon auf das für gewöhnlich auftauchende „Nadelöhr“. Es präsentierte sich diesmal in Form einer kleinen Brücke, deren Erbauer wohl in der Nano-Technik beheimatet gewesen sein dürfte. Wo ein bulimischer Mofafahrer sowohl tonnagen- ,als auch breitenmäßig gezögert hätte – wir passierten das Bauwerk auf schweren Motorrädern souverän.
An klingenden Ortsnamen bleiben mir in Erinnerung Gleißenfeld, Gschaidt, Ulrichsdorf, Lafnitztal, Bad Waltersdorf, wobei ich keinen Anspruch auf die Richtigkeit der Reihenfolge erhebe. Nach einer idyllischen Rast unter Apfelbäumen ging die wunderschöne Fahrt weiter bis Riegersburg, wo sich die Teilnehmer aller Gruppen zum gemeinsamen Mittagessen im Gasthof Fink trafen. Er gab die ersten eifrigen bis enthusiastischen Gespräche über die Fahrt der ersten Etappe.
Bergl, wo wir zu einer Werksführung in der Schokoladenmanufaktur Zotter angemeldet waren. Unsere ganze Gruppe - 30 Personen mit gelbem Berechtigungspickerl auf der Motorradjacke - durften das Werk besichtigen und hörten einen Vortrag über Entstehungsgeschichte der Firma Zotter und über die Herstellung der Schokoladespezialität.
Nicht, dass ich mir nicht alle klitzekleinen Details gemerkt hätte, aber es wäre hier zu umfangreich.
Zusammengefasst das Wichtigste:
Wer sich schon immer gefragt hat, wie sich der horrend hohe Preis der Schokolade rechtfertigt – sie wird bis heute zu 80% in manuellen Verfahren hergestellt.
Und die gute Nachricht für alle Zotter-Schokoholics: die Schokolade ist biologisch, schon fast als gesund einzustufen. Sie enthält nur natürliche Zutaten und wird auch natürlich konserviert mit Obstbrand oder Wein.
Der Abschluss der Führung ist wohl auch das Highlight derselben: runnig chocolate, die süße Alternative zu Sushi.
Auf einem Förderband gleiten alle 63 Sorten langsam vorbei, in kleine Würfelchen vorgeteilt zur Kostprobe.
In mir persönlich hat sich danach allerdings der innige Wunsch nach einem Essiggurkerl manifestiert.
Weiter führte uns die Ausfahrt – wieder in den schon genannten mannigfaltigen Gruppen – nach Bernstein zu BMW-Krug, wo Chef Karl und sein Team uns nicht nur mit Kaffee und selbstgemachtem Kuchen verwöhnten, sondern sich auch die Möglichkeit bot, sich über Neuheiten am BMW-Motorradmarkt zu informieren und die Motorräder Vorort anzusehen.
Bucklige Welt auf , noch einmal bot sich herbstliches Farbenflair von seiner schönsten Seite in der Nachmittagssonne.
Der Heimweg wartete mit einer Fahrt viaEs gab keine technischen Gebrechen, keine Wetterkapriolen, und auch nicht den kleinsten Unfall (naja, nicht ganz, da war diese eine RT... aber breiten wir darüber den Mantel des Schweigens... Anm. des Webmasters), so dass die ungetrübte gute Laune dieses Tages bei einem Abschiedsplauscherl im Clublokal gemütlich endete.
Herzlichen Dank an Cheffe Norbert, der es geschafft hat, die Zotter-Führung für alle Teilnehmer zu organisieren. Ebenso Danke an all jene, die sich bereit erklärt haben, eine Gruppe zu führen. Dank an jene, die hinter den Kulissen an der Planung dieses Ausfluges mitgearbeitet haben. Persönlich bedanke ich mich bei meinem Fahrer, bei dem ich mich als Sozia sicher aufgehoben gefühlt habe.
Ein Schlusswort noch zu Sozia:
Es gibt unter den Motorradfahrern immer wieder Fachgespräche über Strecke /Fahrtechnik etc., aber wer redet über das Können der Sozias?
Wisst ihr eigentlich, dass eine gut geschulte Sozia mitarbeitet?
Es ist eine falsche Annahme, dass sie nur träge an der Rückenpolsterung des topcase dahin lehnt. Bei der Notwendigkeit raschen Beschleunigens halten wir uns an den eigenen Knien fest und ziehen uns nach vorne, um den Idealschwerpunkt zu maximieren und ungewollte „Wheelys“ zu vermeiden. Wir sind ständig bremsbereit und halten der Zentrifugalkraft entgegen, um nicht durch die Wucht unseres ungebremsten Aufpralls auf den Rücken des Fahrers selbigen über seinen Tank zu bügeln. Das Gesäß ist immer wieder angespannt um eine relative Kurvenstabilität und
Ästhetik zu gewährleisten. Wir zucken nicht hysterisch und wir reden nicht drein. Wir sind still und genießen die Landschaft. Wenn ihr etwas Außergewöhnliches erleben wollt – seid einmal Beifahrer.
An dieser Stelle auch einmal Hochachtung vor der Körperbeherrschung der Mitfahrerinnen in unserem Club.
Liebe Grüße an Alle, ich freue mich auf den nächsten Clubabend
Karin