26.8.-2.9.2006: Schwarzwaldtour mit Christian
Schwarzwald, Elsass, Vogesen, ein Motorradgebiet, dass nicht den guten Ruf von Südtirol, oder den französischen Seealpen hat.
Es fehlt das höhenmäßige Highlight. Die höchste Erhebung ist um die 1.400m. Wer aber super Straßen mit wenig Verkehr und ohne Polizei, verbunden mit einer sehenswerten Landschaft und ausreichend Möglichkeiten von Alternativ-Programmen für Schlechtwetter oder Sozia sucht, ist genau richtig. Idealer Zeitbedarf 7 bis 10 Tage.
Der Grund:Da man alle Touren in dieser Gegend beliebig kombinieren kann, will ich den Bericht etwas anders als gewohnt in folgende Kapitel teilen:
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Über uns, die Erlebnisse und die Unterkunft
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Alternativprogramme
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Tourvorschläge
1. Über uns, die Erlebnisse und die Unterkunft
Anreisewege gibt es 3: Mit Auto und Hänger, mit Autoreiszug nach Feldkirch oder sich mit dem Bike die fast 900 Kilometer über die Autobahn quälen.
Markus und ich entschieden uns für Hänger. Nach mehreren Tests bei der Heimfahrt (jeder fuhr anders), der ideale Weg: Wien – Passau – Nürnberg – Karlsruhe – Freiburg.
Als Quartier wählten wir am Eingang vom Glottertal in unmittelbarer Nähe von Freiburg den Gasthof Grüner Baum www.gasthof-gruener-baum.de .
Die 3 netten Kellnerinnen Ute, Petra und Tamara sprechen nun auch schon etwas österreichisch.
Obwohl wir sicherlich keine leichten Gäste waren, haben sie immer unsere Wünsche erfüllt. Ob zusätzliche Vor- oder Nachspeise oder Extrawünsche bei der Hauptspeise.
Und das wichtigste für Motorradfahrer: Die ideale zentrale Lage nahe der Autobahn, aber trotzdem sehr ruhig. Die nächste Tankstelle ist auch keinen Kilometer weg.
Nachdem wir also schon ganz geil aufs Motorrad fahren waren, bot sich Mittwoch die erste Gelegenheit, die wir auch ausgiebig mit einer Tour in den nördlichen Elsass nutzten.
Die nächsten Tage waren wettermäßig immer sehr durchwachsen, so dass wir Navigation bei Wetter machten. Wo die wenigsten dunklen Wolken waren, fuhren wir hin. Meistens nur bis zum frühen Nachmittag und immer auf nassen Straßen. Eine trockene Frankreichtour ging sich allerdings aus.
Nachdem der Rest eingetroffen und alle 24 Teilnehmer vor Ort waren, zeigte sich das Wetter von der noch schlechteren Seite. So waren die Alternativprogramme sehr gefragt.
2. Alternativprogramme
Europapark Rust. Für diesen sollte man jedenfalls auch bei Traumwetter einen Tag „opfern“. Unzählige Hochschaubahnen, tolle Shows und das 4D-Kino. Ein Highlight nach dem anderen. Als wir um ca. ½ 10 einlangten und uns einen Treffpunkt um ½ 6 ausmachten, dachte ich: Was mache ich solange hier? Aber uns allen war die Zeit zu kurz. Nachdem fast die ganze Gruppe auch mit der Super-Hochschaubahn gefahren war – der 68jährige Schani war fast nicht mehr herauszubringen - waren alle am Abend total erledigt. Es war anstrengender als Motorrad fahren.
Das Highlight: DerAuch Freiburg und Colmar sind sehenswert. Freiburg mit dem Plus des Hein Gericke und Polo-Shops, die in dieser Woche die Umsätze Ihres Lebens machten. Toll auch der Guzzi-Händler, der selbstlos aus einer neuen den Starter in Hansis alte Guzzi verpflanzte und somit uns das dauernde Anschieben ersparte.
In Frankreich ganz nett der Affenberg und echt beeindruckend die Königsburg. Nachdem sich das Wetter Donnerstag und Freitag von der besten Seite zeigte, blieben uns div. Uhrenmuseen und sonstiges im Schwarzwald erspart.
3. Tourvorschläge
Grundsatzentscheidung treffen: Süd- oder Nordschwarzwald oder Frankreich am besten nach einem Blick aus dem Fenster – das Wetter kann ganz unterschiedlich sein:
Das wichtigste eines Motorradurlaubes, die möglichen Touren. In dieser Gegend läßt sich alles beliebig kombinieren. Man muss nur dieSüdschwarzwald die Highlights: Schauinsland, direkt von Freiburg, am besten bergauf. Geniale ehemalige Rennstrecke und tolle Aussicht am Pass. Von dort weiter über eine kleine Verbindungsstraße zum Belchen. Dort hinauf wieder eine geniale Straße. Beim zweiten Mal sind uns allerdings 4 LKW entgegengekommen. Da die 1 ½ Fahrspuren brauchen, nicht lustig.
Nicht zum Schnell fahren, aber supertoll von Badenweiler nach Schönau. Sehr anspruchsvoll, gilt auch für die Abzweigung nach Munster ca. in der Hälfte.
Super auch die 3 Täler Albtal, Wehrtal oder Sternatal
Kleinode sind Simonswald – Hexenloch, Atzenbach – Gersbach, Zell – Tegernau - Badenweiler
Die Straße auf den Feldberg selbst ist eine Autobahn, wenn es sich ergibt, mitnehmen sonst auslassen.
Kurz und gut, egal wo man abbiegt, es ergeben sich immer tolle Strecken, fast ohne Verkehr.
Nachdem wir nur einen Tag im Nordschwarzwald waren, gibt es sicher Erfahrene. Toll die Straße auf Allerheiligen. Beeindruckend die Schwarzwaldhochstraße, aber leider mit 70 km/h Beschränkung, die zum Glück an diesem Tag nicht kontrolliert wurde.
In Frankreich mein persönlicher Favorit die landschaftlich und fahrtechnisch beeindruckende Straße auf den Ballon d´ Alsace von Masevaux kommend. Toll auch die Verbindung Masevaux – Thann. Egal welche der vielen Straßen man auf den Col de la Schlucht wählt, alle toll. Herausragend aber die Höhenstraße vom Grand Ballon zum Col du Bonhomme. Auch alle Straßen rund um Turckheim und le Hohwald – egal welche Straße man wählt, man kann nichts falsch machen. Der Col de Fouchy mit seiner engen Straße sollte aber dabei sein.
Fazit: In Anlehnung an Simmel: Es muss nicht immer Südtirol sein …
Christian