16.9.2006: Clubausfahrt Waldviertel

Der Freitagabend gibt Anlass zur Sorge: Leichtes Nieseln und einigermaßen schlechte Wetterprognosen.

WaldviertelAm Samstagmorgen leichte Entspannung, als ich vorsichtig aus dem Fenster spähe, die Straße wirkt zumindest trocken – der totale Impuls mich flott fertig zu machen, um spätestens um 8.45h bei unserem Treffpunkt in Alland zu sein.
Franz T., Peter und Horst sind schon da, als ich etwas verfrüht dort eintreffe, schön langsam trudeln auch die anderen ein. Schließlich sind wir 11 Motorräder und eine Sozia, Reinhard Ds. Frau Ingrid. Unsere BMW-Freunde Silvia und Günter sind diesmal auch dabei, was mich besonders freut, denn es tut gut, wieder einmal auf sehr ernst zu nehmende weibliche „Konkurrenz“ zu stoßen.
WaldviertelUnser Guide Reini gibt eine kleine Einführung und präsentiert den Routenplan. Ich zücke sogleich meine Kamera, denn ich bin schwerst beeindruckt ob seiner beinahe schulmeisterlichen Professionalität.

Wir starten pünktlich um 9h, es geht über Laaben nach Böheimkirchen. Reinis Ankündigung einer sportlichen, flotten Tour ist hier bereits zu spüren, wir sind sehr zügig unterwegs, nehmen die Autobahn bis Melk – ein kurzer Regenschauer beunruhigt kurzfristig - , lassen den Regen hinter uns und peilen das Weitental an. Die Fahrbahn ist wieder trocken, perfekter Grip, also optimales Terrain für eine sportliche Fahrt bis zum ersten Stopp in Würnsdorf.
WaldviertelEs geht nun über Pöggstall durch das Yspertal, den Großen Peilstein passierend in Richtung Donautal.
Fast leergefegte Straßen lassen uns ungehindert Kilometer machen. Wir gleiten eine Weile die Donau entlang, das Klima ist hier gleich spürbar milder. Wir nehmen nun wieder Kurs Richtung Wald4tel.
Über Gassen, Dimbach, St. Georgen wollen wir nach Bärnkopf, in eine raue Wald4tler Gegend, klamme Kälte kriecht in den Jackenkragen.
Durch pittoreske Landschaften erreichen wir das stille Örtchen Bärnkopf, bekannt als Langlaufzentrum im langen Winter des Wald4tels, wir halten hier unsere Mittagsrast.
WaldviertelZuvor nehmen wir noch Aufstellung für ein Gruppenfoto, wir belagern mit unseren 11 Motorrädern das gesamte Areal – es ist ein schöner Anblick in der Abgeschiedenheit der dörflichen Atmosphäre. Nun haben wir genügend Zeit in Ruhe köstliche, deftige Wald4tlerkost zu uns zu nehmen. Wir starten erneut, nehmen den Weinsberger Wald unter die Räder, Baumkronen schlagen über uns zusammen, Eindrücke, die man mit dem mystischen Wald4tel assoziiert. Wälder, Wiesen und Felder fliegen im Augenwinkel vorbei, der modrige Duft der abgeernteten Felder strömt durchs Visier.
WaldviertelWir gelangen über Gutenbrunn, Martinsberg nach Ottenschlag. Hier werden die Maschinen aufgetankt, bevor wir über Waldhausen nach Ottenstein weiterfahren. Reinhard Ds. Idee im Schloss Waldreichs Kaffepause zu machen wird zustimmend aufgegriffen. Ein romantisches, abgeschiedenes Plätzchen, das den Eindruck erweckt, als würden sich Fuchs und Hase hier Gute Nacht sagen. Wir genießen den stillen, beschaulichen Winkel, reden über unsere befriedigende, harmonische Fahrt. Ich als Drittletzte genieße es, den Pulk von 8 Motorrädern vor mir zu haben, wenn wir uns durch die Landschaft schlängeln. Die Gruppe ist selbst bei diesem guten Tempo stets zusammen, Franz T. als Schlusslicht immer im Rückspiegel erahnbar, eine selten homogene Truppe.
WaldviertelNach der Pause fahren wir die Stauseen – Dobra, Krumau – entlang, Reini startet einen Versuch uns in voller Fahrt zu fotografieren, ein relativ schwieriges Unterfangen.
Wir setzen die Fahrt über Wegscheid nach St. Leonhard fort, Reini unternimmt hier noch eine zweite Anstrengung die einzelnen Motorräder am Ausgang einer Kurve abzulichten, diesmal scheint es besser zu funktionieren, die Bilder liefern den ernsthaften Beweis dafür, Günter hat es geschafft!
Es geht nach einem Stopp weiter nach Gars am Kamp. Wir witzeln, weil Reini einige Zeit nicht auftaucht, ob er vielleicht in der Wildnis gleich sein Fotomaterial sichtet und entwickelt, wir überlegen bereits konkret, ob wir uns diese Bilder als T-shirt oder Fotopolster drucken lassen. Aber nun Spaß beiseite, er ist bald wieder bei uns und geleitet uns souverän weiter nach Gars am Kamp.Wir nehmen die Kamptalstraße bis Langenlois, biegen nach Straß ein und gelangen über malerische Weinberge nach Ravelsbach, wo wir von Gerhard, Reinis Freund, zu seinem Elternhaus geleitet werden. In seinem heimatlichen Weinbaubetrieb wird uns Traubensaft aufgewartet, alle sind entspannt und zufrieden. Die Tour neigt sich nun aber leider dem Ende zu, wir verabschieden uns und fahren auf schnellstem Wege in Richtung Wien zurück.

Waldviertel

Gratulation, lieber Reinhard, zu deiner ersten Tour!
Es war eine tolle Premiere in vielerlei Hinsicht: Die Route war minutiös geplant, die Auswahl der Stopps und Lokale ideal ausgewählt. Die Ankündigung in der Ausschreibung einer schnelleren, sportlichen Tourenversion hat gehalten. Ich bin überzeugt auch für meine Kollegen sprechen zu können:
Es war eine Tour vom Feinsten: viele Kilometer, homogene Fahrer, Sport und Spaß! MERCI bien!

Annelies